Übergewicht / Adipositas

Essen nimmt in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert ein. Es ist nicht nur lebensnotwendig, sondern auch von großer sozialer Bedeutung. Bereits Kleinkinder lernen, dass Essen mit Zärtlichkeit und Geborgenheit verbunden ist. Jeder kennt vermutlich sowohl positive als auch negative Geschmackserinnerungen aus der Kindheit, die eng verknüpft sind mit Gefühlen und bestimmten Ereignissen. Leiden Kinder und Jugendliche unter psychosozialen Problemen, können auch Störungen im Essverhalten auftreten. Eine solche Essstörung ist die Adipositas. Die Adipositas, zu Deutsch als „Fettsucht“ bezeichnet, ist durch eine große Ansammlung von Fettgewebe im Körper gekennzeichnet, meist als Folge übermäßiger Nahrungsaufnahme. Die Adipositas hat in Deutschland längst epidemische Ausmaße erreicht. Bereits jeder dritte Bundesbürger ist übergewichtig. Auch bei Kindern und Jugendlichen hat Übergewicht drastisch zugenommen. Tatsache ist, dass Übergewicht und Adipositas hohe Kosten für das Gesundheitssystem verursachen. Knapp 5 Prozent aller Gesundheitsausgaben in den Industrieländern werden für die Behandlung der Adipositas und ihrer Folgen aufgewendet.

Alle unsere adipösen Patienten haben im Vorfeld bereits seit Jahren vergeblich versucht abzunehmen, sei es mittels Medikamenten, Diäten oder der Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Selbst operative Magenverkleinerung (Gastric Banding) führt in vielen Fällen nicht zur erwarteten dauerhaften Gewichtsreduktion, insbesondere nicht bei den Patienten mit Essanfällen. Adipöse werden oft nicht ernst genommen, werden gehänselt und diskriminiert. Vielfach werden ihnen Vorwürfe gemacht, sie sollten sich mehr zusammennehmen und weniger essen. Auf die frustrierenden Versuche abzunehmen reagieren sie mit Resignation und Depression. Bestehen bereits gesundheitliche Folgeschäden, ist die Berufs- und Erwerbsfähigkeit deutlich eingeschränkt oder bedroht, was wiederum zu erheblichen psychosozialen Beeinträchtigungen führt. 

Essen aus Frust

Die Adipositas, sofern sie nicht organische Ursachen hat, rührt in erster Linie von falschen Essgewohnheiten her. In vielen Fällen dient das „Überessen“ als Ersatzbefriedigung. Nicht umsonst wird in diesem Zusammenhang der Begriff „Sucht“ verwendet. Oft führen Störungen in der psychosozialen Entwicklung dazu, dass Konflikte und Probleme durch übermäßiges Essen vermieden und unterdrückt werden. Man schluckt sie herunter und stopft sie in sich hinein. Vielfach scheinen adipöse Übergewichtige auch nicht in der Lage zu sein, psychischen Hunger von physischem Hunger zu unterscheiden. Zu dieser Beobachtung passt auch, dass Adipöse häufig stärker auf Reize aus ihrer Umgebung, als auf innere Bedürfnisse reagieren. Essen scheint weiterhin eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Depressionen und der Abwehr von Ängsten zu spielen. Rein physiologisch kann der Süßhunger bei entsprechender Gemütsverfassung damit erklärt werden, dass nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten vermehrt Vorstufen der Neurotransmitter Serotonin und Tyrosin ins Blut gelangen. Die Folge: Genauso wie spezifische Psychopharmaka haben diese Stoffe eine antidepressive Wirkung.

Diätwahn und Schlankheitsideal

Bei adipösen Menschen dreht sich vieles rund um die Diät. Beim Erscheinen jeder neuen Diät wird geglaubt, jetzt die ideale Lösung Oft führen Störungen in der psychosozialen Entwicklung dazu, dass Konflikte und Probleme durch übermäßiges Essen vermieden, unterdrückt und „in sich hineingestopft“ werden gegen das Übergewicht gefunden zu haben – bis die ersten Heißhungeranfälle die Bemühungen wieder zunichte machen. Dieser restriktive Heißhunger führt zusammen mit dem durch das Fasten herabgesetzten Grundumsatz zum so genannten Jo-Jo-Effekt. Paradoxerweise hat also das restriktive Schlankheitsideal in unserer Gesellschaft gerade zu einer Zunahme der Adipositas geführt. Umgekehrt kann die gesellschaftliche Vorstellung von Schönheit und Schlanksein eine sekundäre psychische Pathologisierung bedingen, indem es bei Übergewichtigen zu Selbstwertproblemen, Partnerlosigkeit und zum depressiven Rückzug kommt.

Mehrdimensionales Konzept in der Klinik am Korso

Die Klinik am Korso arbeitet nach einem mehrdimensionalen Konzept, in dessen der Willensstärke und Ich-Konsistenz der Magersüchtigen und von der Impulsivität und Spontaneität der Bulimikerinnen profitieren, während anorektische und bulimische Patienten wiederum positiv von der Weiblichkeit und Fleischeslust der Adipösen beeinflusst werden.

Messbarer Erfolg

Untersuchungen, die wir in der Klinik am Korso durchführten, konnten zeigen, dass sich bei adipösen Patienten das durchschnittliche Gewicht von 122 Kilogramm zu Beginn der Therapie auf 112 Kilogramm bei Behandlungsende reduziert hat. In katamnesischen Untersuchungen (zwei Jahre später) wurde ein durchschnittliches Gewicht von 113 Kilogramm festgestellt. Die Besonderheit liegt hier nicht in dem Ausmaß der Gewichtsreduktion, sondern in der relativen Konstanz des erreichten Gewichts. Die Erfolge sind jedoch noch deutlicher, wenn psychosoziale Aspekte in die Untersuchung einbezogen werden. Hierzu gehören unter anderem die Verbesserung des Gesamtbefindens, das Essverhalten, das „Sich-im- Körper-zu-Hause-fühlen“ sowie das Selbstwertgefühl der Patienten. Wir hoffen, dass wir unsere Erfolge durch verbesserte Nachsorge und einen noch reibungsloseren Übergang in nachstationäre Behandlungsprogramme weiter optimieren können. Besonders wichtig ist es hier, einen körperpsychotherapeutischen Zugang zu den verdrängten Gefühlen der Patienten zu bekommen. Aber auch der Umgang mit Leidensgenossen, der gegenseitige Austausch von Erfahrungen und die daraus entstehende Unterstützung tragen wesentlich zum Erfolg der Behandlung bei. Dabei hat sich die gemeinsame Behandlung mit anderen Formen der Essstörungen besonders bewährt, und zwar in dem Sinne, dass die Adipösen von der Willensstärke und Ich-Konsistenz der Magersüchtigen und von der Impulsivität und Spontaneität der Bulimikerinnen profitieren, während anorektische und bulimische Patienten wiederum positiv von der Weiblichkeit und Fleischeslust der Adipösen beeinflusst werden.

Gibt es hinsichtlich der Definition von Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen noch sinnvolle Orientierungskriterien, so ist die Beurteilung im Kinder- und Jugendalter deutlich schwieriger, da die körperliche Entwicklung hier noch nicht abgeschlossen ist. Eine eindeutige Abgrenzung von Normal- und Übergewicht sowie zur Adipositas ist deshalb nur sehr schwer möglich und letztendlich willkürlich.

Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) hat sich auf der Basis von Untersuchungen auf Referenzwerte geeinigt, um zumindest in Deutschland zu einem einheitlichen Sprachgebrauch zu kommen. 

Übergewicht ist dann erreicht, wenn der BMI über dem 90. Perzentile liegt. Der Grenzwert für Adipositas ist das 97. Perzentil und die extreme Adipositas ist bei BMI-Werten über dem 99,5. Perzentil erreicht 
Bsp.:. Wenn jemand also einen BMI Wert auf der 95 Perzentile hat, so bedeutet dies, das 95 % der Vergleichspersonen (hier also Kinder. bzw. Jugendlichen der selben Altersgruppe) einen BMI haben der unter diesem Wert liegt und nur 5 % einen darüber. 

Die Ergebnissse der Adipositasforschung deuten darauf hin, dass bei Werten über der 97. Perzentile ein erhöhtes Gesundheitsrisiko (auch im Kinder- bzw. Jugendalter) und somit auch eine dringende Behandlungsindikation besteht. Gemäß der Leitlinien der AGA sollten daneben aber auch alle Kinder und Jugendliche, die das 90. Perzentil überschreiten auf das Vorkommen von Risikofaktoren untersucht werden

Zur Verdeutlichung möchten wir hier einen individuellen Fall einer bulimischen Frau schildern. Dieser ist recht typisch, aber natürlich wie jede Lebensgeschichte ganz einzigartig und nicht auf jede/n Betroffene/n zu übertragen.

Verena ist gar nicht so „scheu“ wie ihr Name vermuten lässt. Allerdings wirkt ihre Fröhlichkeit ein wenig aufgesetzt, ihre zupackende Art ist ein bisschen servil.

Verena sieht aus wie die Venus von Willendorf, hat schon vor 5 Jahren die 100 kg-Grenze hinter sich gelassen und wiegt nun, mit 27 Jahren, 132 kg. Sie ist ein guter Kumpel, übernimmt an der Arbeitsstelle Vertretungen, abends aber ist und ißt sie allein. Manchmal, vornehmlich in der 1. Monatshälfte, wenn sie noch genug Geld hat, lässt sie sich Pizzas und Döners nach Hause bringen und tut dem Boten gegenüber so, als ob sie Gäste habe. Wenn sie sich zum 2. oder 3. Döner einen Liebesfilm im Fernsehen anschaut, erinnert sie sich an Erkan, ihren verflossenen türkischen Freund. Der hatte es fertig gebracht, ihre Liebesfähigkeit und Sinnlichkeit anzusprechen, sie hatte sich mit ihren damals 100 kg angenommen und geliebt gefühlt. Dann hatte aber auch er angefangen, böse Bemerkungen zu machen, hatte sie seinen neuen Freunden nicht vorstellen wollen und hatte zum Schluss seinem Unmut ihr gegenüber sogar durch Schlägen Ausdruck verliehen.

Inzwischen war sie sich aber nicht mehr sicher, ob sie auf Silke hätte hören sollen, die sie damals beschwor, den Mann zu verlassen.

Verena trägt dunkle, weite Sachen, gerne auch Wickelröcke. Sie hat ihr Deospray ständig zur Hand, weil sie Angst vor Schweißgeruch hat.

Am Montag war sie bei Dr. Bendermann, ihrem alten Hausarzt. Zu ihm hatte sie sich noch eher gewagt als zu ihrem Gynäkologen, den sie eigentlich schon lange wegen unregelmäßiger Monatsblutungen hätte aufsuchen wollen. Dr. Bendermann hatte von einer Arthrose in den Kniegelenken gesprochen und hatte ihren erhöhten Blutdruck moniert. Zur Blutabnahme am nächsten Morgen war sie gekommen, hatte sich allerdings noch nicht getraut, nach den Ergebnissen zu fragen. 

Verena war schon immer „kräftig“ gewesen. Vielleicht kam sie ja wirklich auf die Großmutter mütterlicherseits, wie der Vater immer behauptete. Die Eltern hatten in der letzten Zeit oft ihre Ratlosigkeit bekundet und indirekt zu verstehen gegeben, dass sie mit der Gewichtsentwicklung der Tochter nichts zu tun hätten. Die Eltern hatten doch alles für sie getan. Als sie ihre Lehrzeit als Reiseverkehrskauffrau abgeschlossen hatte, hatten sie ihr sogar ein fast neues Auto geschenkt. Auch auf gesunde Ernährung hatte die Mutter immer geachtet. Es hatte immer viel Gemüse zu Hause gegeben.

Aus Verenas Sicht hatten es die Eltern – etwa im Vergleich zu Silkes Eltern –allerdings an Wärme fehlen lassen – aber wer war sie denn, dass sie Liebeswärmegrade hätte einschätzen können.

Vielleicht war es doch eher ein unbekannter Fluch; oft bezichtige sie sich auch der Willensschwäche. Dabei hatte sie schon alles versucht: Nullfasten, Weight Watchers, auch ein zusammen zurührendes Getränk, dass ihre Freundin verballhornend „Schlimmfraß“ genannt hatte. Jede Schlankheitskur war bisher ein Desaster geworden. Jeden Vorsatz hatte sie nicht einhalten können. Ihr Selbstvertrauen war deutlich unter Null. Wenn sie diese Gefühlen überschwemmten, half nur noch die 4. Pizza oder der 4. Döner.

Eine alte hämische Bemerkung aufgreifend bezeichnete sich Verena inzwischen selbst als Fettkloß, - wenn sie alleine war, als Trauerkloß - wenn sie unter Dampf stand und ihr Blutdruck anstieg, als Dampfnudel. Selten lief sie einmal zu ihrer Höchstform als Betriebsnudel auf. Irgendwo gab es in ihr aber auch noch die Germknödel-Hoffnung. Sie wusste, dass es inmitten der weichen Massen eine köstliche Füllung gab.

Übergewicht und/oder Adipositas liegen bei einer über das Normalmaß  hinausgehende Vermehrung des Körperfetts vor. Basis für die Beurteilung ist die Einteilung in die Gewichtsklassifikation, der WHO  nach dem Body Mass Index (BMI), zu deutsch Körper-Masse-Index. Diese Gewichtsklassifikation ist der Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat kg/cm²; d.h. der BMI.

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GewichtskategorieBMIGesundheitstisiko
Adipositas Grad III≥ 40,0 kg/m²sehr hoch
Übergewicht ≥25 kg/m²  
Prä-Adipositas 25,1-29,9 kg/m²gering erhöht
Adipositas Grad I30,0-34,9 kg/m²erhöht
Adipositas Grad II35,0-39,9 kg/m²hoch

Die Adipositas wird dabei als eine chronische Gesundheitsstörung betrachte. Die mit viele Begleiterkankungen und massiven Folgeerkrankungen einher geht. Schätzungen zu folge verursachen Übergewicht und Adipositas ca. 5% aller Ausgaben für Gesundheit in den Industrieländern.

Fettverteilung

Neben dem Ausmaß des Übergewichts, ist auch die Art der Fettverteilung maßgeblich dafür, welche metabolische (Stoffwechsel) und kardiovaskuläre (Herz-Kreislauf) Gesundheitsrisiken bestehen. Zur Beurteilung kann man das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang, die sogenannte Waist-to-Hip-Ratio, ermitteln (Taillenumfang/Hüftumfang= WHR)  Die WHR sollte bei Männern unter 1,0 und bei Frauen unter 0,85 liegen. Liegen die Werte darüber so spricht man von  einer abdominalen Adipositas, d.h. es befindet sich ein großer Teil des Körperfetts im Bauchbereich. Patienten mit dieser Form der Adipositas sind sehr viel stärker gefährdet.

Ein weiterer Parameter für die Klassifizierung der Adipositas ist der Taillenumfang. Ein leicht erhöhtes Risiko liegt laut Pouliot (1994)* vor wenn der Taillenumfang bei Männern über 94 und bei Frauen über 80 liegt. Stark erhöht ist das Risiko bei einem Taillenumfang von über 102 cm bei Männern und über 88 cm bei Frauen.

*Pouliot MC, Despres JP, Lemieux S, Moorjani S, Bouchard C, Tremblay A, Nadeau A & Lupien PJ (1994): Waist circumference and abdominal sagittal diameter: best simple anthropometric indexes of abdominal visceral adipose tissue accumulation and related cardiovascular risk in men and women. Am. J. Cardiol. 73, 460–468.

Epidemiologie

Etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen Gewicht abnehmen. Man geht davon aus, dass ca. 16% der Bevölkerung eine BMI > als 30 haben.

Unser Konzept zur stationären Psychotherapie der Adipositas zielt auf

  • Veränderung des gestörten Essverhaltens
  • Heranführen an angemessene Bewegung
  • Entwicklung eines angemessenen Selbstwertgefühls
  • Bearbeitung von Konflikten

Dementsprechend gehört dazu

  • Information über angemessene Ernährung, Portionsgrössen, Nahrungszusammensetzung
  • Ernährungstherapeutisch ausgerichtete Adipositas-Behandlung mit verhaltenstherapeutischen Elementen wie Einkaufstraining, therapeutisches Kochen, Mahlzeitenplanung, Portionierung etc.  
  • Adipositas-Bewegungsprogramm (Frühsport, Bewegungstherapie, Schwimmen, Nordic Walking, Rückenschule) sowie
  • Psychotherapie. 

Ganz explizit verfolgt die Behandlung in der Klinik am Korso kein Diätkonzept. Wir sind der Meinung, dass Verbote und reduziertes Essen Hunger- und Sättigungsempfinden schädigen; zudem schaltet der Körper bei einer Diät auf „Sparflamme“ und reduziert seinen Verbrauch. Deshalb nehmen Menschen nach einer Diät in aller Regel mehr wieder zu als sie während der Diät an Gewicht verloren haben – der bekannte „Jojo-Effekt“. Außerdem können nur die wenigsten Menschen sich ein Leben lang disziplinieren. Viel sinnvoller ist es, sich ausreichend aber nicht übermäßig zu ernähren. Dann strebt der Körper von ganz allein in Richtung Normalgewicht.

Gerade körperliche Bewegung bedeutet für übergewichtige Menschen eine große Überwindung. Auch deswegen ist das Adipositas-Bewegungsprogramm obligater Bestandteil der Therapie, ist also verpflichtend, sofern körperlich durchführbar. In Gruppen trainieren sie täglich unter fachlicher Anleitung. Bei richtig durchgeführtem Training stellt sich bald ein Trainingseffekt ein, der zur Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit und zur Gewichtsreduktion führt. Ein weiterer positiver Effekt der Bewegungstherapie liegt in der Stärkung des Selbstvertrauens und der Minderung von Depressionen. Diese Effekte sind meist überzeugend und motivationsfördernd.
Sehr wesentlich ist auch die Wissensvermittlung bezüglich der gesundheitlichen Aspekte der körperlichen Aktivität. Ziel ist es, PatientInnen zu langfristiger körperlicher Aktivität anzuleiten und zu motivieren.  

Das langfristige Ziel unserer Psychotherapie ist es, dass unsere PatientInnen  

  • ein normales Essverhalten wiedererlangen 
  • eine dauerhafte moderate Gewichtsreduktion erreichen, 
  • ihre körperlichen Aktivität steigern
  • ihre körperlichen und Belastbarkeit verbessern
  • ihre psychischen Belastbarkeit verbessern 
  • die Morbidität- und Mortalitätswahrscheinlichkeit sinkt.

Die Psychotherapie kann Adipösen helfen, zufriedener zu leben, indem sie befähigt werden, schmerzliche Gefühle besser zu ertragen, sich selbst mehr wertzuschätzen und ihren Körper weniger abzuwerten. Damit vermindert sich die Gefahr des Zu-viel-Essens, insbesondere des Auftretens von Fressattacken. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen kann die Adipositas kaum versteckt werden, deshalb werden fettleibige Menschen in der Öffentlichkeit meist angeglotzt, bestaunt und verspottet. Deshalb meiden sie häufig diese Orte, an denen sie Zielscheibe für Spott und Diskriminierungen werden. Zusammen mit der Stigmatisierung des Übergewichts entstehen so auch erhebliche psychosoziale Komplikationen durch die Adipositas.