Geschichte

Die Klinik am Korso ist 1985 als erste und bis heute einzige Spezialklinik zur Behandlung von Essstörungen in privater Trägerschaft gegründet worden. Die Klinik bestand damals nur aus der Villa und bot Behandlungsplätze für 42 Patient*innen an.

Auf Herrn Prof. Dr. Pudel  - damals wissenschaftlicher Berater der Klinik -  geht auch der Untertitel "Fachzentrum für gestörtes Essverhalten" zurück. Dr. Jacoby, von 1987 bis 2008 Chefarzt der Klinik am Korso, machte unsere Klinik zu einer der erfolgreichsten Einrichtungen bei der Behandlung von Essstörungen und etablierte ein psychosomatisches und psychodynamisches Behandlungskonzept. Sehr wichtig war dabei der Gedanke einer therapeutischen Gemeinschaft, in der Patient*innen weitgehende Mitgestaltungsrechte haben, als Individuen ernst genommen werden und ihren Therapeut*innen als Partner begegnen.

Bereits 1988 wurde die Klinik von den anfänglich 42 Behandlungsplätzen auf 92 Betten vergrößert. Verbunden damit wurde auch das Behandlungsspektrum um das Krankheitsbild der psychogenen Adipositas erweitert. 
Wir haben von Anfang an Adipöse mit sogenanntem Binge-Eating und sogenanntem Daueressen aufgenommen. Diese neuartige kombinierte Behandlung der verschiedenen Essstörungskrankheitsbilder war seinerzeit durchaus gewagt, hat sich in der Praxis bei uns aber sehr bewährt. Zu dieser Zeit haben wir auch unsere Lehrküche in die Behandlung integriert.

In den Jahren von 1989 bis 1994 war für uns die Teilnahme an der großen multizentrischen Studie für Essstörungen unter Federführung von Herrn Prof. Dr. Kächele sehr wichtig. Sie brachte uns in Kontakt mit vielen anderen Behandlern und regte eigene wissenschaftliche Arbeiten an. Die multizentrische Studie hat zu einer gewaltigen Datensammlung und zu vielen Nachfolgearbeiten geführt. Für uns war ein wesentliches Ergebnis die wissenschaftliche Bestätigung einer hohen Zufriedenheit unserer Patient*innen sowie sehr guter Behandlungsergebnisse.

1997  haben wir uns entschlossen, eine eigene Abteilung für jugendliche essgestörte Patienten einzurichten, um bei der  Behandlung die spezifischen Bedürfnisse und Probleme dieser Altersgruppe, d.h. vor allem Individuations- und Autonomiekonflikte, berücksichtigen zu können.

Die Trägerschaft der Klinik wechselte 2002 zum Johanniterorden, genauer gesagt der Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen. Seit diesem Zeitpunkt wird die Klinik am Korso in der Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mbH geführt

Seit dem 01.07.2008 ist Herr Prof. Dr. med. Thomas J. Huber Chefarzt der Klinik am Korso. Er führt das erfolgreiche Konzept fort, das weiterhin modellhaft für die Behandlung von Essstörungen ist. Unter seiner Leitung kam es zu einer Stärkung des Arbeitsbereichs Ernährungstherapie, der Einführung einer Basisgruppe für besonders schwer Betroffene und ein Prozess kontinuierlicher konzeptueller Verbesserungen wird verfolgt. Auch in der Zukunft hat die Klinik am Korso den Anspruch, eine der führenden Behandlungseinrichtungen für Essstörungen zu sein und unseren Leitspruch zu verfolgen: